Der Zebraharnischwels (L46) ist einer der schönsten Harnischwelse den man sich im Aquarium halten kann. Ein Problem allerdings ist die Beschaffung solcher Tiere. Erstens sind sie im Heimatland geschützt und dürfen nicht ausgeführt werden, Zweitens sind die Preise enorm hoch. Warum?

Der Zebraharnischwels (L46) ist einer der schönsten Harnischwelse den man sich im Aquarium halten kann. Ein Problem allerdings ist die Beschaffung solcher Tiere. Erstens sind sie im Heimatland geschützt und dürfen nicht ausgeführt werden, Zweitens sind die Preise enorm hoch. Warum?

Nachfolgend habe ich dieses komplexe Thema beschrieben. Händler – Käufer – Züchter, sowie der Gesetzgeber tragen alle gemeinsam eine Last das Hobby “Aquaristik” richtig, tiergerecht und ehrlich zu betreiben!

Sollten einmal sogenannte Wildfänge im Handel angeboten werden, wird deren Preis wegen der illegalen Beschaffung dieser Tiere sehr hoch angesetzt. Am Finanzamt vorbei werden die Tiere mit einem hohem Risiko für die Fänger(Taucher) und Expoteure, nicht als L46 Hypancistrus zebra deklariert, bis nach z.B. Europa transportiert um dort (immer noch nicht offiziell angemeldet) als Deutsche Nachzucht, selten auch als original Wildfang angeboten zu werden. Die Wege des Versandhandels sind hier fast nicht verfolgbar und Käufer, denen nach einigen Wochen der Hälterung die Tiere versterben, schieben die Schuldfrage daran sich selbst zu, statt dem Verkäufer. Denn der Großteil unserer Aquarianer ist sich nicht bewusst, dass der Fischorganismus erst nach frühestens ca. 21 Tagen in der Lage ist sich an die neuen Wasserparameter/Lebensbedingungen anzupassen. Diese Anpassungszeit benötigen übrigens auch alle anderen Zierfischarten in unseren Aquarien.

Eine Vielzahl von Exporteuren und Händlern beachten dieses Handycap für den Zierfisch nicht und veräußern innerhalb kürzester Zeit die Tiere weiter. Das dadurch erhöhte Lebensrisiko der Fische geht zunächst auf den Käufer über, kann aber mittels deutscher Gesetzgebung im Gewährleistungsverfahren beim Versterben der Tiere zu Ersatzanspüchen an den Verkäufer, zumindestens finanziell, wieder befriedet werden, diese Mühe haben sich in der Vergangenheit allerdings die wenigsten Menschen gemacht. Die Beweislage würde innerhalb des ersten halben Jahres nach dem Kauf beim Verkäufer (Nachweis, dass das Tier am Kauftag gesund war, unter Einbeziehung der gesetzlich vorgeschiebenen Quarantänezeiten -3 Wochen- ) liegen. Übrigens die Einfuhr nach Deutschland von im Ausland geschützten Tieren ist nicht strafbewehrt!

Teuer sind auch die, in z.B. Deutschland nachgezogenen L46 deshalb, weil es oftmals lediglich nur in einer Lebensperiode eines Zuchtpaares zu Nachwuchserfolgen kommt. Eine erfolgreiche Nachzucht mittels verschiedener Generationen gelingt oftmals deshalb nicht, weil die Tiere bis zur Geschlechtsreife 6 bis 8 Jahre benötigen. Eine im Alter gut durchstrukturierte Gruppe von L46 haben die wenigsten Züchter. Ich gehe davon aus, dass die idealen Voraussetzungen zur Zucht erst ab ca 15 bis 30 Tiere unterschiedlichstem Alter gegeben sind. Und jetzt stellen wir uns einmal vor wie lange es dauert , dass bei einem Wurf von im Mittel 6 Tieren eine stabile Nachzuchtgeneration aufgebaut ist. Für einen privaten Züchter eine sehr schwer zu lösende Aufgabe. Viele resignieren und verkaufen dann die Tiere zu bestmöglichsten Preisen. Insgesamt würde ich feststellen, dass auf Dauer ohne Zukunftskonzept nicht nur im Heimatland Brasilien, sondern auch in unseren Aquarien der Hypancistrus zebra aussterben wird.

Hier mein Tipp:

Kaufen Sie Ihre Tiere ausschließlich beim Händler Ihres Vertrauens. Ein Solcher, dem bewusst ist, dass die ordentliche  und zeitlich  bis zu 3 Wochen erforderliche Vorhälterung im Minimum  durchgeführt wird. Viele kaufen Ihre Tiere beim sogenannten „Züchter“. Auch bei Tieren von dort sollten vorher eingehenst die Wasserparameter des bisher gelebten Lebensraumes geprüft werden. Sie als Käufer haben das Nachsehen, wenn gerade hier in Kaiserslautern ihr Aquarienwassser z.B. im Härtegrad sehr weich ist und die neu erworbenen Tiere aber härtere Härtegrade gewöhnt sind.  Dies gilt bei einer Vielzahl von Wasserparametern und ein langsames Anpassen vor dem Einsetzen der Fische hilft hier leider nicht!

Wir züchten seit vielen Jahren den L46 mit häufig großem Erfolg und haben seit Jahren kontinuierlich gesunde Tiere die wir sehr gerne an verantwortliche und sachbewußte Halter abgeben. Eine Überprüfung der Wasserparameter des neuen Lebensraumes durch mich ist dabei selbstverständlich. Ebenso eine ausführliche Einweisung bezüglich der allgemeinen Haltungsbedingungen. Einen Verlust von Tieren ist bis heute durch einen Verkauf nicht festzustellen.

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