Welchen wertvollen Koi-Karpfen kann ich mir leisten?
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Dieser Bericht wurde von mir im Juni 2013 erstellt und in der Ausgabe 06/13 “Newsletter” veröffentlicht.
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Beschreibung
Welchen wertvollen Koi-Karpfen kann ich mir leisten?
Voraussetzung für eine langjährige, jahrzehntelange artgerechte Haltung ist, ausreichenden Lebensraum mit bestmöglichster Wasserqualität zu schaffen. Hier sind vor allem Koi-Liebhaber mit ihren praktischen Tipps & Tricks gefragt, welche bereits mehrere Jahrzehnte erfolgreich diese Könige der Gartenteiche halten. Knapp 30 Jahre sind die ältesten Tiere von Frank Apfel in Kaiserslautern, zu sehen bei Aquaristik Apfel in der Albrechtstraße 45. Einige der Geschwister dieser Tiere wurden bei der Eröffnung des Japanischen Gartens in Kaiserslautern als Erstbesatz dem Verein geschenkt. Diese sind zum Teil noch heute dort zu sehen und haben mittlerweile beträchtliche Ausmaße erreicht.
Die Wertansätze für diese Zierfische liegen nach heutiger Sicht zwischen 500,- und 1200,- € je Tier, bei einem damaligen Anschaffungspreis von ca. 9,- DM lässt sich die Wertsteigerung sehen. Viele der Gartenteichliebhaber sind natürlich daran interessiert, bei der Auswahl von Jungfischen die richtige Farbvariante zu finden und vor allem den wertvollen Koi. Dies ist deshalb nicht so einfach, weil bei jungen Zuchtgenerationen die Farbstabilität noch nicht richtig ausgeprägt ist. Dies kann bei allen Nachzuchttieren passieren, egal ob aus Japan, Europa, Israel, Taiwan oder China und Indonesien. Wichtig ist es zu erfahren woher die Tiere ursprünglich stammen, d.h. aus einer Massentierzucht oder Zufallszucht oder von einem anerkannten, guten Züchter. Wertvolle Tiere erhält man in der Regel von denjenigen Züchtern die dieses Handwerk bereits seit mehreren Generationen betreiben. Die Vorauswahl dieser Kriterien wird im wesentlichen durch den autorisierten Handel vorgenommen, welcher in dem Fachbereich Koizucht, An- und Verkauf tätig ist. Das es hier auch schwarze Schafe gibt, die fast alle Koi-Varietäten mit eigenen Fantasiebezeichnungen versehen und vor allem überhöhte Preise dafür verlangen, sollte nicht verschwiegen werden. Auch wird eine Vielzahl von bereits ein- und zweijährigen Tieren als so genannte Tategoi bezeichnet. Dieser Begriff wird im allgemeinen Sprachgebrauch oft missbräuchlich verwendet, da er suggieren soll, es handelt sich um ein wertvolles Tier. In Wirklichkeit ist es begrifflich lediglich ein „unfertiger Koi“, welcher sein Aussehen noch verbessern kann.
Wenn jetzt ein Koikauf geplant ist, sollte man sich vor allem durch das optische Zeichnungsmuster des Wunschkoi`s überzeugen lassen. Die Nachfrage wo das Tier seinen Ursprung hat und in welcher Qualität der Zuchtgeneration es sich befindet, sollte vom Verkäufer beantwortet werden können. Die Zeiträume Juni bis Oktober sind ideal die Tiere zu erwerben, und ohne großes Risiko den Transport und das Umsetzen in den eigenen Teich zu organisieren. Ebenso ist es unproblematisch eine regelmäßige, tägliche Fütterung zu gewährleisten. Dies ist noch in den Frühjahrsmonaten ein riesiges, jährlich auftretendes Problem da die Tiere bei Temperaturen unterhalb von 20°C noch Verdauungsprobleme haben.
Eine Auswahl der Koi-Karpfen nach Preisvorgabe ist in der Regel nicht zu befürworten. Man bekommt zum Beispiel einen zweijährigen rot-weißen Koi (Kohaku) aus Israel mit einer Körperlänge von mehr als 50 cm zum Preis von 120-180,- €. Der Haken an der Sache ist, dass alle Koi-Karpfen aus Israel in der Regel mit dem Koi-Herpes Virus geimpft bzw. immunisiert wurden und in den Nachfolgejahren eine jährliche Nachimpfung anzuraten ist, um den Impfschutz aufrecht zu erhalten. Da Israel diese Tiere als Speisefische züchtet, konnte mittels der Impfung der Bestand erhalten bleiben. In Deutschland hingegen ist der Koi-Karpfen als Zierfisch ausgewiesen, so dass auch eine gesetzliche Regelung zur Nachimpfung nicht eingeführt werden musste.
Nachteil dieser Situation ist, dass nach Ablauf des Impfschutzes der Koi-Herpesvirus in dem Träger (Carrier) bei Stress wieder zum Ausbruch kommen kann. Dies führt dann in aller Regel zum Tode aller Koi im Teich innerhalb einer Woche. Eine Behandlung ist zurzeit hier in Deutschland noch nicht möglich. Wie auch bei uns Menschen hat die Forschung heute schon gute Impfstoffe für eine Immunisierung der Viren gefunden doch eine flächendeckende Versorgung der Tiere mit Virusbefällen scheitert an den nicht reglementierten, tiergerechten Vorgaben unserer Politik.
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