Der Blutsammler (Hyphessobryon callistus)
Copyright © 2014 Frank Apfel
Dieser Bericht wurde von mir am 21.02.2014 erstellt und in der Ausgabe “Regionalgefüster” veröffentlicht.
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Beschreibung
Der Blutsalmler – ein kleiner Piranha?
Der Hyphessobryon callistus (Blutsalmler) ist im Paraguay-Becken Südamerikas beheimatet. Die blutrote Grundfärbung mit dunkelroter After- und Schwanzflosse gaben diesem bis zu etwa 4 cm groß werdenden Fisch seinen Namen.
Die Gemeinsamkeit mit Piranhas liegt in der vorhandenen Fettflosse und einem mit Zähnen bestückten Ober- und Unterkiefer. Dazu kommt, dass für den Blutsalmler ausschließlich geräumige Aquarien (bei ab 10 Tieren – 400 Liter Wasservolumen) mit dichter Randbepflanzung in Betracht kommen. In der Vergangenheit handelte man diese Tiere als Schwarmfische, neuere Erkenntnisse belegen aber, dass es sich bestenfalls um ein Gruppentier handelt. Die adulten Männchen sind absolut territorial und beherrschen den freien Wasserraum (dies ist auch das Jagdgebiet). Mit ihrem „oberständigen Maul“ ergreifen sie Insekten von der Wasseroberfläche welche, mit den Zähnen festgehalten, dann unter Wasser gefressen werden.
Oft liest und hört man, dass Blutsalmler die Flossen von eigenen und anderen Zierfischen anknabbern. Grund dafür sei eine mangelhafte Ernährung. Nach neuesten Recherchen stellte man jedoch fest, dass ausschließlich der fehlende und notwendig großzügige Lebensraum in Aquarien zu diesem sozialen Fehlverhalten führt. In älterer Literatur werden Aquariengrößen ab 60 cm angegeben, und dies in Schwarmfischgröße!
Auch ist eine falsche Fütterung (Flockenfutter statt Lebendfutter) ein Grund dafür, dass die Tiere ihrem natürlichen Lebensstil nicht nachkommen können.
In sehr gut geführten Fachgeschäften wird man aus all den vorgenannten Gründen den Blutsalmler nicht mehr vorfinden. Auch der Verzicht auf diese Fischart (bei nicht vorhandener Lebensraumgestaltung) ist ein Weg bestmöglichsten Tierschutz zu betreiben.
Nahe Verwandte mit ähnlichem Aussehen sind in großer Auswahl zu bekommen. So sind zum Beispiel Schmucksalmler, Rosensalmler, Kirschflecksalmer, Roter Goldflecksalmler, Roter von Rio aus derselben Familie wie der Blutsalmer, aber aufgrund ihres Sozialverhaltens auch in kleineren Aquarien zu halten.
Wichtig bei all diesen Zierfischarten ist eine Zusammensetzung als Schwarm (ab 10 Tiere) und eine teilweise auch dichte Bepflanzung im Randbereich, dazu im Aquarienzentrum einen ausreichend großen, freien Schwimmraum.
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