Reichsbahn Schnellzugwagen 3. Klasse, 4-achsig

Beschreibung

Das Original

Als Schnellzugwagen werden Reisezugwagen der Eisenbahn bezeichnet, die bevorzugt für den schnellen Fernreiseverkehr eingesetzt werden. Eine eigene Gattung europäischer Schnellzugwagen entstand erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts ausgehend von Deutschland.

Schnellzugwagen unterscheiden sich von Nahverkehrswagen in einer komfortableren Ausstattung, da die Reisezeiten im Fernverkehr länger sind. Da die Fahrgastwechselzeiten weniger wichtig sind, haben sie meistens weniger Einstiegtüren, heute in der Regel nur an den Wagenenden. Die Einstiege sind so von den Fahrgastbereichen abgetrennt, dass Reisende während der Zwischenaufenthalte möglichst wenig gestört werden. Die Wagen sind lauf- und bremstechnisch für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt und besser geräuschgedämmt. Komforteinrichtungen wie Heizungen, Klimaanlagen, Toiletten oder Steckdosen am Sitzplatz wurden zuerst bei Schnellzugwagen eingeführt. Schnellzugwagen bieten Fahrgästen und Gepäck mehr Platz als Nahverkehrswagen, auf Kosten der Sitzplatzanzahl pro Wagen. Aufgrund der geringeren Gefahr von Vandalismus können höherwertige Materialien eingesetzt werden.

Die Deutsche Reichsbahn begann mit der Beschaffung der ersten Einheitswagen für den Schnellzugsdienst ab 1923. Es waren derer 25 Stück von der Waggonfabrik Görlitz. Mit 9 Abteilen, einem durchgängigen Seitengang, zwei Toiletten mit Waschbecken und einem Dienstabteil waren diese 3. Klasse Schnellzugwagen für ca. 60 Sitzplätze ausgelegt.

Das Modell

Trix baute diese Modelle bereits ab 1937. Im Vergleich zu den Kurzwagen, die auch als “Normalware” gehandelt wurden, waren diese Langwagen als “Modellbahnware” ebenfalls in einer litographierten Ganz-Blechausführung für 4 Reichsmark zu erhalten. Man wollte die Modelle für spielende Kinder (Kurzwagen) bereits in den Anfangsjahren von den Modellen für die Väter (Langwagen) auch prreislich klar trennen. Der hier vorgestellte Reichsbahn Schnellzugwagen stammte aus der 1. Serie Ende 1937. Zu erkennen ist dies an den viereckigen Auswölbungen bei den beiden Dachenden, die mittig einen geprägten Dachlüfter aufzeigen. Diese Dachlüfterausprägung ist auf einer Seite dieses Modelles durch ein Loch ersetzt. Aufgrund der Lackierung kann man herleiten, dass dieses Loch bereits ab Werk vorhanden war. Vielleicht eine mögliche Weiterentwicklung um eventuell nachträglich Dachentlüfter einzusetzen. Sehr gerne nehme ich dazu Erkenntnisse von anderen Modellsammlern an. Eine Bestückung mit einer Innenbeleuchtung ist nachträglich möglich. Dazu hatte man an einer Achse einen Rollen-Clip-Schleifer angebracht und alle vier Achsen jeweils auf einer Seite mit leitenden Metallrädern bestückt. Unter dem Dach war dann die einzusetzende Beleuchtungseinheit mit zwei Glühlämpchen.