Der Diskus (Symphysodon)
Copyright © 2015 Frank Apfel
Dieser Bericht wurde von mir im September 2015 erstellt und in der Ausgabe 09/15 “Newsletter” veröffentlicht.
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Beschreibung
Der Diskus (Symphysodon)
Der König in der Aquaristik ist immer noch ein Diskusbuntbarsch aus Südamerika. Viele Aquarianer meinen, dass es sehr schwer sein würde diese Tiere auf Dauer im Aquarium zu pflegen. Diesen Aussagen würde ich gerne widersprechen und anhand eines Beispieles mit Wildfang-Diskusfischen die vermeintliche Problematik etwas näher bringen.
Wir unterscheiden drei unterschiedliche Diskusarten aus den natürlichen Habitaten. Dies sind der Symphysodon discus Heckel, Symphysodon aequifasciatus Pellegrin und der Symphysodon haraldi Schultz.
Die ersten beiden Arten kommen ausschließlich aus Schwarzwasserbereichen und benötigen eine geringe Leitfähigkeit und niedrige pH-Werte. Sollten diese Zierfische in Kaiserslautern gehalten werden, muss der Aquarianer etwas andere Wege gehen als zum Beispiel bei Sym. haraldi Schultz Diskusfischen. Zurzeit messen wir im Kaiserslauterer Leitungswasser bis zu 220µS und sollten aber weniger als 50µS zur Verfügung stellen. Mittels einer Osmoseanlage lässt sich dies problemlos herstellen. Ein gutes Osmosesalz wird die Mineralisierung sowie die nötigen Spurenelemente ergänzen. Den pH-Wert senkt man mittels Aquaristik-Torfgranulat und/oder mittels einer CO2 Anlage, welche ich auch ergänzend dazu einsetzen kann.
Die höchste Anzahl von Farbvarianten ordne ich Sym. haraldi Schultz zu. Da dieser Diskusfisch aus klaren Gewässern kommt ist es auch recht unproblematisch einen pH-Wert im neutralen Bereich einzustellen und die Leitfähigkeit des Wassers zu erhöhen. Die Tiere kommen hier sehr gut mit 150 – 250µS zurecht und benötigen eine geringere Nährstoffzuführung.
Bei allen Arten haben sich Wassertemperaturen zwischen 27-29°C als gut verträglich heraus gestellt. Regelmäßige Wasserwechsel sind bei guter Fütterung ein wichtiger Baustein bei der optimalen Haltung von Diskusfischen. Allerdings sollte man sich Gedanken machen, ob die Verabreichung von Mastfutter bei Tieren die älter als 9 Monate sind noch sinnvoll erscheint. Rinderherz ist mit seinen Fasern ein Warmblüterfleisch und benötigt bei dem wechselwarmen Diskusfisch Wassertemperaturen über 30°C um ordentlich und ohne weitere Schäden in den Verdauungsorganen der Tiere verarbeitet zu werden. In den wechselnden Jahreszeiten in Südamerika sollte man auch berücksichtigen, dass pflanzliche Nahrung oftmals auch die Hauptnahrung der Fische ist, da kein anderes Futter zur Verfügung steht. Damit erinnere ich an all die Aquarianer die tagein-tagaus das gleiche Trockenfutter z.B. Diskusgranulat verabreichen. Dass es im Laufe der Monate und Jahre zu Verdauungsstörungen kommt, dass eine Vermehrung von Parasiten bis hin zum Wurmbefall aufgrund einer Schwächung des Immunsystems entsteht wird die Darreichung nur eines Futtermittels mitverantworten.
Ein weiteres Problem ist die Entwurmung. Viele der Aquarianer denkt bei Zierfischen generell nicht an Wurmbefall. Bei Hunde und Katzen, bei Schweinen, Pferden, Schafen und Ziegen ist es selbstverständlich, eine regelmäßige Wurmbehandlung mit festgelegten Rhythmen durchzuführen. Bei Zierfischen wurde dies bisher nur in vereinzelten Beständen in den Aquarien durchgeführt. Aufklärungsarbeit leistete vor allem der Fachhandel aber auch viele Aquarienvereine nicht. Noch weniger diejenigen die als Züchter oder Großhändler – ob privat oder gewerbsmäßig – Zierfische veräußerten oder verschenkten. Auch der Gesetzgeber hat hier keine näheren Regelungen festgelegt, so dass nach meiner Erfahrung der Leidtragende immer der Fisch war, der bei Nichtbehandlung einfach verstarb.
Merke: Eine halbjährliche mikroskopische Untersuchung auf Wurmbefall bei Zierfischen verringert die Krankheitsanfälligkeit/Todesfälle und verlängert das Leben des einzelnen Individuums.
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