So schön kann Briefmarken sammeln sein!
Als Aquarianer und Briefmarkensammler ist mir vor kurzem ein wunderschöner Briefmarkenblock aus Thailand mit Meeresschnecken aufgefallen. Bei meinen Recherchen über die dargestellten Tiere konnte ich interessante und mir bis dahin weitesgehend unbekannte neue Sachverhalte kennen lernen. Zunächst zeige ich einmal die Objekte, damit sich jeder der Reihe nach orientieren kann:
Für alle Briefmarkensammler der Hinweis, dass der Block 105 die Marken #1813 bis 1816 (Michel-Nr.) beinhaltet.
Für alle Aquarianer (Süßwasser) der intressante Hinweis, dass die #1813 (1.Bild oben links) eine sehr wohl bekannte Schneckenart ist, die wir fast alle in unseren Aquarien schon gepflegt haben. Die Rennschnecke, hier die Nerita chamelon, welche grundsätzlich im Indischen Ozean vorkommt. Sie wandert über das im Flußdelta herrschende Brackwasser bis in die Oberflussläufe der Süßwasserflüsse. Grund dafür ist vermutlich das Nahrungsangebot, denn die Schnecken der Gattung Nerita sind als nachtaktive Tiere überwiegend Pflanzenfresser. In den Aquarien finden diese Tiere oft ein Überangebot an Nahrung in Form von Algen. Die Vermehrung gelingt allerdings im Süßwasserbereich nicht. Es werden zum Teil fleißig Eier abgelegt, doch eine weitere Entwicklung im reinen Süßwasser konnte man bisher nicht feststellen. Es gibt über 100 unterschiedliche Arten die sich dann je nach Nahrungsangebot nocheinmal unterschiedlich einfärben. Die an der glatten Oberfläche befindliche Spiralstruktur ist allerdings grundsätzlich mehr oder weniger bei allen Rennschnecken vorzufinden.
Die Meeresschnecke auf dem rechten Bild oben (#1814, Drupa morum), kommt aus dem Indo-Westpazifik und gehört zu den Stachelschnecken. Ihre bevorzuge Nahrung sind die Vielborstentiere, also Ringelwürmer. Die Einordnung ist wissenschaftlich noch nicht ganz gelungen da immer wieder neue Arten gefunden werden. Eine Gattungszuordnung ist vorhanden wird aber immer wieder von neu entdeckten Individuen erneuert. Eine Spezialisierung führt sogar mit unterschiedlichen Beutetieren zu unterschiedlichen Stachelschnecken. Und bei den Ringelwürmern gibt es tausende unterschiedliche Arten!
Auf dem unteren Bild links befindet sich die Strandschnecke (Littoria melanostoma). Sie ist weltweit in allen Meeren vorzufinden. Ihre Ernährung besteht aus Pflanzen, überwiegend aber Algen. Man findet sie in Strandnähe, in Flachwasserzonen weil dort auch ein entsprechend hohes Nahrungsangebot vorherrscht. Einen direkten Vergleich mit Fischen kennen wir aus dem Malawisee und zwar bei den Aufwuchsfressern, die ebenfalls in Ufernähe an den Felsformationen Algen abschaben. An den Algen befinden sich große Mengen von Kleintieren bis hin zu Bakterien, welche man als “Aufwuchs” bezeichnet.
Die letzte Schnecke, auf dem Bild rechts unten, ist in allen warmen Gewässern des Atlantiks und des Indopazifik ebenfalls in Strandnähe vorzufinden. Die räuberisch lebende, schneckenfressende Strandschnecke wurden auch schon an Fischen gesichtet an die sie sich heftet um dort Blut zu saugen. Aufgrund der Vielzahl der Arten (mehrere tausend) ist es bis heute nicht gelungen mittels genauster Beobachtungen alle Verhaltensauffälligkeiten und Lebensweisen festzustellen. Eine ähnliche Schnecke, die Raubschnecke Anentome helena die wir ja aus der Süßwasseraquaristik kennen.
Zum thailändischen Block #105: Erschienen am 09.10.1997 aus Anlass des Weltposttages (dieser wird weltweit an diesem Tag gefeiert) erscheint dieser Motivblock mit den Meeresschnecken. Der Welposttag wird zu Ehren aller Postbediensteten und derer Leistungen für den Postdienst seit 1969 jährlich gefeiert.
Hier nochmal einige Bilder der beschriebenen Meeresschnecken:
Die Stachelschnecke Die Rennschnecke Die Strandschnecke Die schneckenfressende Strandschnecke
Zum Abschluß noch der Hinweis, dass alle in meinem Shop dargestellten Briefmarken, soweit vorhanden, gerne getauscht oder abgegeben werden.
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