Ein Name wie bei Adam und Eva: Paradiesfisch
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Dieser Bericht wurde von mir im Januar 2012 erstellt und in der Ausgabe 01/12″Insider” veröffentlicht.
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Beschreibung
Ein Name wie bei Adam und Eva: Paradiesfisch
Der wohl bekannteste Makropode ist der Paradiesfisch (Macropodus opercularis), welcher aufgrund seiner Schwanzflossenform auch Gabelschwanzmakropode genannt wird. Der Paradiesfisch wurde als einer der ersten Arten schon vor mehr als 130 Jahren lebend aus den asiatischen Tropen nach Europa importiert und nachgezogen. Der Name Makropode bedeutet übersetzt „Großflosser“, was auf die lang ausgezogenen Flossen zurückzuführen ist.
Wie auch die Fadenfische und Kampffische gehört der Paradiesfisch zu den Labyrinthfischarten. Diese verdanken ihren Namen dem sogenannten Labyrinthorgan, welches sich stark verästelt in der Kiemenhöhle der Fische befindet und zum Zwecke des Gasaustausches mit einer sehr gut durchbluteten Haut überzogen ist. Mit Hilfe des Labyrinthorgans sind die Fische nicht auf die Kiemenatmung angewiesen, sondern können auch in sauerstoffarmen Gewässern –und selbst bei Austrocknung dieser- sogar im nassen Schlamm überleben, solange die Kiemenhöhle ausreichend befeuchtet ist. Zum Atmen schwimmen die Fische in regelmäßigen Abständen an die Wasseroberfläche und nehmen mit dem Maul die atmosphärische Luft auf und stoßen über die Kiemen die verbrauchte Luft aus dem Atemlabyrinth. Dies ist auch im Aquarium sehr gut zu beobachten. Die Abstände des Atemholens richten sich nach dem Sauerstoffgehalt des Wassers, viel gelöster Sauerstoff = lange Atemluftpause, wenig Sauerstoff = kurze Abstände. Hält man sich Labyrinther, so ist auf jeden Fall sicherzustellen, dass sich zwischen der Wasseroberfläche und der Abdeckung (z.B. bei einer Glasscheibe) ein Hohlraum befindet, da der Paradiesfisch sonst ertrinken würde.
Die recht unempfindlichen, zwischen 8-10 cm groß werdenden Paradiesfische sind keine besonders guten Schwimmer. In Ihrer Heimat kommen Sie hauptsächlich in stehenden Gewässern wie z.B. Reisfeldern, Tümpeln oder aber auch kleineren Flüssen vor und bilden dort kleine Reviere, die sie gegen Artgenossen recht aggressiv verteidigen. Ein hoher Wasserstand wird bei diesen Fischen nicht benötigt, so dass sie auch sehr gut für Paludarien oder Aquaterrarien geeignet sind. Von der Wassertemperatur her ist dieser interessante Fisch auch nicht sehr anspruchsvoll, die Temperaturen, in welchen er problemlos gehalten werden kann, sind zwischen 15°C bis 28°C. Er gehört damit auch zu den Fischarten, die man den Sommer im Gartenteich verbringen lassen könnte soweit sichergestellt ist, dass man die Tiere im Herbst problemlos wieder einfangen und im Hause in einem mindestens 80 cm großen Aquarium überwintern lassen kann.
Eine Vermehrung dieser ansprechenden Fischart ist eigentlich problemlos, sofern keine starke Strömung im Aquarium vorhanden ist, denn die Fischmänner bauen aus Luftblasen ein sogenanntes Schaumnest unterhalb der Wasseroberfläche. Nach dem Ablaichen wird das Weibchen vom Männchen aus der näheren Umgebung des Schaumnestes vertrieben und dieser betreibt alleine die Brutpflege, indem er das Schaumnest immer wieder mit neuen Luftblasen stabilisiert und repariert, und die aus dem Nest fallenden Eier vorsichtig mit den Maul aufsammelt und diese dann wieder zurück ins Schaumnest spuckt. Auch auf die dann schlüpfenden Larven und später auf die Jungfische wird heroisch aufgepasst. Makropoden sollten mindestens paarweise gehalten werden, gibt es die Beckengröße jedoch her ist es natürlich viel interessanter, bei einer größeren Gruppe das Balz- und Imponiergehabe untereinander beobachten zu können.
Eine Vergesellschaftung mit anderen, nicht zu kleinen Fischarten ist durchaus möglich, jedoch sollte man sich hier auf jeden Fall gut beraten lassen, denn mit manchen Fischen ist ein Zusammenleben auch durchaus problematisch.
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