Zierfische richtig füttern….
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Dieser Bericht wurde von mir im Juli 2016 erstellt und in der Ausgabe 07/16 “Newsletter” veröffentlicht.
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Zierfische richtig füttern….
in einem Tiermagazin eines Mitbewerbers konnte ich in einer seiner letzten Ausgaben lesen wie Zierfische gefüttert werden sollten. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich die dargestellten Regeln kaum von denen unterschieden wie sie bereits vor 50 Jahren durch den Handel an die Aquarianer unterbreitet wurden. Nach kurzer Überlegung habe ich mich dazu entschlossen zumindest unseren Kunden und Aquarianern einiges praktisches und vor allem wissenschaftlich belegtes Wissen vorzutragen.
Viele unserer Neukunden fragen bei dem ersten Kauf ihrer Zierfische mit welchem Futter die Tiere versorgt werden sollen. Die meisten Neuaquarianer greifen dabei zu Trockenfutterarten auf deren Verpackung die Hersteller mit vielen bunten Fischabbildungen versuchen das zu beschreiben, was auch wirklich darin sein sollte. Viele vergessen aber dabei, dass keiner unserer Zierfische je Trockenfutter in der natürlichen Umgebung gesehen, gerochen und gefressen hat. Mit Geschmacksverstärkern werden die Zierfische sehr schnell an ein bestimmtes Produkt gewöhnt und der unwissende Aquarianer nimmt an, dass es den Tieren nicht nur schmeckt, sondern auch wohl bekommt. Vergessen wird die zusätzliche Belastung durch Binde- und Konservierungsstoffe ohne die das Trockenfutter gar nicht in den Verkehr gebracht werden kann. Auch kann eine falsche Verfütterung von z.B. Pflanzenfutter an Fleischfresser oder umgekehrt zusätzlich das Aquariensystem belasten, da die Tiere eine nur minimale Verwertung des Futters haben.
Ganz anders sieht es bei Naßfuttermitteln aus. Zu diesen zählen z.B. Lebendfutter, Frostfutter sowie Pasten ohne Konservierungsstoffe. Seit einigen Jahren gibt es auch Futtertiere, die in feuchtigkeitsfesten Verpackungen ohne Konservierungsstoffe haltbar gemacht wurden. Alle Naßfuttermittel haben den entscheidenden Vorteil, dass die darin enthaltenen Mineralien und Spurenelemente zu 100 % mit denen übereinstimmen, die unsere Zierfische auch in der Natur vorfinden. Die Vertreter der Trockenfuttermittel-Industrie versuchen oft das konkurrierende Naßfutter bezüglich der Übertragung von Krankheiten in ein schlechtes Licht zu rücken, doch wenn man vernünftig darüber nachdenkt müssten ja alle Tiere die aus ihrem natürlichen Habitat entnommen werden, krank sein. Fische in der Natur finden kein Trockenfutter, es sei denn getrocknete Blätter von Landpflanzen die auch von vielen Fischen gerade in der Trockenzeit (futterarme Zeit) sehr gerne als Ersatzfutter aufgenommen werden. Pflanzen die zu Lande gewachsen sind haben vielmehr Mineralien und Spurenelemente in ihr Blattwerk eingearbeitet als zum Beispiel reine Unterwasserpflanzen und sind daher für Fische schmackhafter.
Zu der Fütterungsmenge und Weise kann man sich an den Lebensweisen der Zierfische in der Natur orientieren. Eine der Lebensinhalte und Ziele der Zierfische ist die Beschaffung von Futter, sowie die Fortpflanzung. Futter wird in der Regel solange gesucht wie Licht vorhanden ist. Einige Spezialisten sind diesbezüglich Dämmerungs- und auch Nachtaktiv und werden daher den Großteil ihrer Zeit mit der Suche nach Futter aufbringen. In der Regel ist die Futterausbeute immer in kleinen Mengen zu beobachten. Daher gilt auch für uns Aquarianer, dass eine mehrmalige Futterdarreichung, gerade auch bei Jungfischen und im Alter fortgeschrittenen Zierfischen, die bessere Lösung ist. Auch hier gibt es je nach Fischart natürlich auch abweichende Fütterungsregeln z.B. bei Raubfischen, die Beutetiere bis fast zu ihrer Größe verschlingen.
Zu beachten ist auch, dass verschiedene Fische ihr errungenes Futter mit mehr oder weniger vorhandenen Verdauungssäften zersetzen können. Andere brauchen Hilfsmittel wie zum Beispiel Hölzer, um den Verdauungsvorgang für ihre Art zu optimieren.
Die Besonderheiten der Fütterung und Lebensweise je Zierfischart bekommen Sie in guten Zierfisch-Fachgeschäften immer erklärt. Neuerdings hat der Gesetzgeber hier eine Verordnungslage geschaffen die den Neuanfänger vor keiner – oder falscher Aufklärung schützen soll. Das Problem der Hinweisblätter, welche einem Neuanfänger beim Ersterwerb einer Zierfischart ausgehändigt werden soll ist, dass meistens keine oder sehr dürftige Angaben über die Ernährung der Zierfische in der Natur aufgeführt sind, vielmehr aber die Ernährung im Aquarium mittels Trockenfuttermittel aufgezeigt wird.
Mein Ratschlag zur besseren Ernährung unserer Zierfische im Aquarium/Teich ist, sich an den Gegebenheiten der Natur zu orientieren. Gelegentlich ist auch die Fütterung mit Trockenfutter eine Möglichkeit unserer Alltagsbelastung Herr zu werden. Die oft fehlende Zeit ist bei den meisten Tierhaltern das schlagende Argument das „Einfachere“ zu wählen.
Wichtig sollte noch der Hinweis sein, dass sämtlich bei uns erworbenes Lebendfutter und Frostfutter ohne weitere Reinigung in das Aquarium gegeben werden kann, um auch alle wichtigen Inhaltstoffe die in der Flüssigkeit enthalten sind den Fischen darzureichen. Bei Frostfutter ist daher nicht immer ein Auftauen nötig. Abhängig ist dies natürlich von den zu fütternden Tieren. Wenn große Zierfische gefüttert werden, sollte man das Futter immer klein darreichen, bei kleinen Tieren kann der große Futterbrocken nur durch abbeißen/knabbern aufgenommen werden.
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