BR 71 1´B1´- Tenderlokomotive

Beschreibung

BR 71,  1´B1´- Tenderlokomotive

Die ersten Lokomotiven der Baureihe 71 wurden eigentlich für die Berliner Stadtbahn entwickelt. Bereits ab 1880 waren die ersten Loks von Schwartzkopf gebaut und im alltäglichen Betrieb eingesetzt, wobei die Weiterentwicklung ein stetiger und notwendiger Aspekt war der bis ins Jahr 1934 zu den ersten Einheitslokomotiven dieser Baureihe führte. Eine Besonderheit bestand darin, dass erstmals an Lokomotiven mit elektrischen Schweißarbeiten verschiedenste Bauteile zusammengeführt wurden. Der Einsatz war von der Deutschen Reichsbahn (DRG) für den Personenzugverkehr vorgesehen und zwar für die schnelle Beförderung auf Nebenbahnen (2 Personenwagen konnten auf einer Strecke von 1,8 km in 2 Minuten auf 90 km/h beschleunigt werden). BR71 konnte dabei mit einer Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h gerade bei den Kurzstrecken sehr gute Betriebsleistungen abliefern. Die von Schwartzkopf gebauten zwei Baumusterlokomotiven dieser Baureihe, sowie vier weitere von Krupp und Borsig hergestellten Loks wurden in der Nachkriegszeit vom Bw Nürnberg an das Bw Kaiserslautern abgegeben. Die hier und davon mittlerweile zwei in Landau stationierten Maschinen wurden in den Jahren 1955/56 ausgemustert.

Hier ein Foto der 71 003, Baujahr 1936, markant bereits durch die seitlich am Kessel angebrachten Wasserkästen.

Zum Modell:

Von Trix wurde dieses Modell bereits 1940 in der Wechselstromausführung, sowie mit der Trix-Super-Automatik auf den Markt gebracht. Mit einer für diese Zeit überragenden Getriebeumsetzung waren fantastische Fahreigenschaften mit dieser Lok zu erzielen. Die ferngesteuerte Kupplungsautomatik, sowie jeweils zwei mit der Fahrtrichtung wechselnden Beleuchtungen auf beiden Seiten der Lok ließen fast keine Wünsche für die Modelleisenbahnbegeisternden übrig. Der relativ hohe Verkaufspreis und die Kriegsereignisse führte allerdings zu keiner hohen Stückzahl im Ladenverkauf.

In der Nachkriegszeit wurde das immer noch hochentwickelte Modell der BR71 in der Wechselstomausführung neu aufgelegt. Allerdings stellte sich in den Folgejahren heraus, dass die Metall-Legierungen nicht gerade das Beste waren. Die meisten Modelle leideten an Zinkfraß und sind heute in der Originalausführung fast nicht mehr existent.

Ab 1953 wurde das Modell in der Gleichstromausführung, aber ohne die Trix-Super-Automatk gebaut. Diese BR71 – Modelle wurden bis etwa 1955 hergestellt und vertrieben. Das hier vorgestellte Modell stammte aus dem Jahre 1953 und wurde mit den markanten, nicht durchbrochenen Speichenrädern auch ausschließlich 1953 auf den Markt gebracht. Sehr schnell eroberten in den Nachkriegsjahren auch andere Trixmodelle die Herzen der Modelleisenbahner, sodass auch die BR71 Gleichstromvariante in keiner großen Stückzahl veräußert wurde und bis heute relativ selten angeboten wird. Eine “Warmlaufzeit” ist mit ausreichender Ölung bzw. Schmierung aufgrund des fortgeschrittenen Alters (sie wird 2023 immerhin 70 Jahre alt) immer mal wieder notwendig.