Vieles aus den letzten 30 Jahren …..

Vieles aus den letzten 30 Jahren …..

Copyright © 2015 Frank Apfel

Dieser Bericht wurde von mir im April 2015 erstellt und in der Ausgabe 04/15 “Newsletter” veröffentlicht.

 

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Beschreibung

Vieles aus den letzten 30 Jahren …..

 

im Bereich der Aquaristik hat uns vorangebracht. Unser Wissen über die artgerechte Haltung unserer Pfleglinge bereitete vielen unserer Aquarienfreunde viel Freude und Bestätigung. Ich habe einmal versucht die einen oder anderen „Verbesserungen“ aufzuzeichnen, mit dem Ergebnis, dass die Auflistung sehr, sehr, sehr groß werden würde. Man sollte auch unterscheiden wer, und mit welchen Möglichkeiten, neue Erkenntnisse gewonnen hat. So wird es z.B. im wissenschaftlichen oder gar im gewerblich industriellen Bereich zu ganz anderen Erfolgen kommen können als dies beim privaten Hobbyaquarianer möglich sein wird.

Trotzdem, so meine ich, sollten alle, die sich diesem überaus interessanten Thema widmen, bewusst machen, dass es ohne die gemeinsame Bestrebung die Aquaristik zu betreiben  einige Arten unserer beliebten Zierfische nicht mehr geben würde.

Zu stark ist die Industrialisierung in vielen Ländern dieser Welt vorangetrieben worden ohne auf die dadurch entstehenden Schäden in der Natur zu achten. Es sind daher viele unserer Zierfische in ihrem natürlichen Habitat vom Aussterben bedroht,  stark gefährdet oder gar bereits ausgestorben.

Hier einige Beispiele gefährdeter Arten von bekannten Zierfischen:

Kardinalfisch, Feuerschwanz, Malabarkärpfling, Haibarbe, Prachtschmerle, Roter von Rio, Bitterlingsbarbe, Zwergschachbrettschmerle, diverse Beta Arten, diverse Hochlandkärpflinge, diverse Regenbogenfische wie zum Beispiel der Boesemanns Regenbogenfisch oder der Rotschwanz-Ährenfisch.

Die Liste ließe sich problemlos erweitern und würde sich auch in andere Bereiche der Tier- und Pflanzenwelt ausweiten lassen. Doch das sollte uns nicht von unserem Hobby zurückschrecken, denn im Gegenteil dazu ist zu berichten, dass viele dieser Zierfischarten gerade durch die Aquaristik am Leben erhalten wurden. Wir Aquarianer haben es geschafft mit unseren bescheidenen Mitteln Tiere, die bereits als ausgestorben galten, in unseren Aquarien weiter zu pflegen. Wenn das kein Erfolg sein soll, wenn das nicht artgerechte Behandlung sein soll, wenn das nicht Tierschutz sein soll, dann weiß ich auch nicht mehr, wer das noch besser machen könnte!?

Im Zeitalter des Internets, der PC-Welten und iPhones sind viele früher sehr sinnvolle Beschäftigungen „außer Mode“ gekommen. Alle Vereine in diesem Land haben personelle Probleme, denn die Interessen der Kinder haben sich total in Richtung technische Spiele verschoben. Der Kontakt untereinander findet auch meist auf dem unpersönlichen Weg über PC, Handy und Smartphones statt, sodass Vereine eigentlich für diese Generation überflüssig werden. Sie orientieren sich bereits sehr früh an für sie erstrebenswerteren Zielen, nämlich viel Geld zu verdienen, wenig dafür tun zu müssen und dabei gut zu leben. Dies alles wird ihnen durch unsere heutige Gesellschaft so vermittelt. Ob es noch sinnvoll ist vor dem Aquarium zu sitzen wird gerade stark in Frage gestellt. So entwickeln sich natürlich Meinungen, gerade auch in der Politik, die sich bis in die Schulen zurück auswirken. Hier ist (und dies ist auch für Kindergärten Beispielhaft) das liebe, nicht vorhandene Geld immer der Vorreiter eine Bildungsmaßnahme nicht ausreichend betreiben zu können. Von der obersten Dienstbehörde angeregt, gerade bei den Ganztagesschulen Arbeitsgemeinschaften zu gründen (z.B. Aquaristik) wird dieser Versuch meistens ins Leere führen, da die dazu benötigten Mitteln (wenn überhaupt im Haushalt eingestellt) nicht dafür verwendet werden. Viele Lehrer werden verpflichtet mit ihrem Namen für eine solche „AG Aquaristik“ zu stehen, haben aber überhaupt keine Lust dafür etwas zu tun. Angeblich werden sie dafür nicht bezahlt.

Über sogenannte Fördervereine wird versucht einen möglichst gerechten Ausgleich zu schaffen, der es in einigen Schulen ermöglicht aquaristisches Wissen weiter zu geben.

Vieles von dem ich hier berichtet habe widerspricht sich und erscheint dem Leser als nicht logisch. Aber, der Alltag beweist die Richtigkeit dieser (Fehl)Entwicklung.

Bei meinem letzten Besuch im Aquarienverein unserer Stadt Kaiserslautern habe ich auf die Frage „Wo sind denn euere Kinder und Jugendlichen?“ die Antwort bekommen „Wir haben keine mehr“.

 Wir schreiben das Jahr 2015 – was wird die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft im Bereich der Aquaristik in den kommenden 30 Jahren bringen?

 

Aktuelle Anmerkung vom 25.12.2021,

die hier gezeigten Aufnahmen entstanden aufgrund einer Aktion mit der Tetra GmbH und meiner Firma in einem Kaiserslauterer Kindergarten. Den Kindern mit ihren Eltern die Aquaristik näher zu bringen und dabei die fachlich richtigen Grundlagen der Aquaristik altersgerecht zu erklären.

Solch ähnliche Veranstaltungen habe ich auch in Schulen, auch überregional im Kreis und in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren durchgeführt. Dabei konnte ich allgemein feststellen, dass das Interesse an der Aquaristik sehr groß war, es aber an der Umsetzung ein Aquarium zu kaufen und dieses sachgerecht zu pflegen scheiterte. Dabei stellte sich bei Befragungen immer wieder heraus, dass aufgrund mangelhafter Informationen in den aktuellen Aquaristikabteilungen gerade bei den Großflächenmärkten das Projekt “Aquaristik” von den Kunden nicht weiter verfolgt wurde.

Den meisten kleinen Zooläden, boten erfahrungsgemäß eine sehr kundenorientierte und eine praxisnahe fachliche Beratung an. Diese Beratung kostete den kleinen Einzelhändler sehr viel Geld. Personal wurde z.B. in speziellen Weiterbildungsmassnahmen auch an den Wochenenden zusätzlich unterrichtet. Auch eine vorhandene Grundkenntnis in der Pflege und Zucht der anvertrauten Tiere musste ständig weiter entwickelt werden. Der Kunde selbst bekam von alldem natürlich nicht viel mit außer, dass bei ihm selbst durch die intensive und richtige Beratung vieles im Hobbybereich besser lief.

Mit gezielten Massnahmen in der Preis- und Werbepolitik durch die Handelsketten (Bau- und Gartenmärkte, aber auch nicht tierführende Discounter) wurden die Kunden in den letzten Jahren erfolgreich von den kleienen Zoogeschäften abgeworben.

Was blieb erleben wir heute. Wenn Aquaristik angeboten wird, in der Regel nur mit dem Standartprogramm. Bei lebenden Tieren finden wir ebenfalls nur eine abgespeckte Standartauswahl. Selbst bei den Ersatzteilen von technischen Geräten droht ein Notstand. Entweder sind die einst sehr günstig erworbenen nicht mehr erhältlich, es wird immer nur die neueste Kollektion angeboten, und Ersatzteile der ursprünglich erworbenen Geräte sind gar nicht auf Lager. Bestellen kann man die oftmals auch nicht mehr, da der notwendige Aufwand größer ist als der verbleibende Gewinn.

Ein Fazit meinerseits fällt nicht gerade possitiv aus, nicht für die Aquaristik aber auch nicht für die verbliebenen Verkaufsstellen der Aquaristik. Die possitive Veränderung könnte eine seit langem notwendige Verbesserung im Tierschutzgesetz sein, angefangen von der Anerkennung der Tiere als Individium und nicht abgetan als Sache bis hin zur ordentlichen Berufsdarstellung von Personen die mit Tieren gewerblich zu tun haben.

Aber auch beim Endverbraucher, welcher eine große Verantwortung gegenüber dem zu pflegenden Tier übernimmt, sollte man mit geschultem Grundwissen eine diesbezügliche Verpflichtung auferlegen. Dabei kann es dann unerheblich sein, ob es sich um Tiere einer Nachzucht oder Wildfangtiere handelt.

 

 

 

 

 

 

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