Panzerwelse (Callichthyidae), 1.Teil
Copyright © 2016 Frank Apfel
Dieser Bericht wurde von mir im Dezember 2016 erstellt und in der Ausgabe 12/16 “Newsletter” veröffentlicht.
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Beschreibung
Panzerwelse (Callichthyidae), 1.Teil
Mit dem Begriff Panzerwelse wird eine Welsfamilie beschrieben die unterschiedlichste weitere Untergattungen beinhaltet. Neben den Schwielenwelsen sind dies die Gattungen Aspidoras, Brochis und Corydoras (A-B-C). Gemeinsam haben diese drei Gattungen als Besonderheit ein spezielles Luftatmungsorgan, das in der stark durchbluteten Mitteldarmregion zu finden ist. Diese Fische nehmen an der Wasseroberfläche Luft auf, verschlucken diese in den Darm. Dort wird durch natürliche Darmbewegungen die Luft, im Rahmen eines Gasaustausches, in die Blutbahnen transportiert. Anschließend wird über den Enddarm und After die verbrauchte Luft wieder ausgeschieden. Der Vorteil den die Tiere daraus gewinnen ist, dass bei akuter Sauerstoffarmut im Gewässer es zu keinem Sauerstoffmangel kommt. Um diesen Vorgang zu praktizieren stoßen die Tiere mit einem kräftigen Schub an die Wasseroberfläche. Dies kann man sehr gut und regelmäßig auch im Aquarium beobachten. Diese Gattungen leben in meist dicht bewachsenen, fast still stehenden Gewässern, die, je nach Jahreszeit, auch einmal fast austrocknen können. Mit diesem zusätzlichen Atmungsorgan gelingt es den Fischen auch in schwierigsten natürlichen Situationen problemlos zu überleben.
Die größte Gruppe der drei Gattungen A-B-C ist zweifellos die Corydorasgruppe. Bei Haltung dieser allesamt friedlichen Tiere sollte man einige Besonderheiten beachten um eine mögliche Lebensdauer von bis zu 20 Jahren zu erreichen.
Der Untergrund sollte nicht scharfkantig sein. Darauf ist bei der Auswahl von Kies und Sand zu achten. Die Unterseite (Bauchseite) dieser Fische ist, im Gegensatz zum Rücken, nicht gepanzert. Diese absolut bodenorientierte Art würde sich auch beim Gründeln nach Futter die Barteln im vorderen Kopfbereich verletzen. Dies führt in der Regel zu Entzündungen und dadurch zur verminderten Aufnahmefähigkeit von Futter.
Keine starke Strömung und dichter Pflanzenbewuchs kommt den Tieren entgegen.
Die Aufnahme proteinhaltigen Futters fördert das Wachstum und die Lebensqualität. Besonders geeignet ist Naßfutter wie Frostfutter oder Pasten ohne Konservierungsstoffe. Falls man doch einmal Trockenfutter verabreichen möchte sind z.B. Diskusgranulate, Futtertabletten braun oder/und Shrimp Wafers (Tetra) zu empfehlen.
Bei den Corydorasarten handelt es sich um gruppenorientierte Zierfische. Teilweise schwimmen die Tiere im Schwarm mit bis zu 1000 Artgenossen. Eine Artenvermischung sollte man nicht vornehmen. Das heißt einen Metallpanzerwels sollte man ausschließlich mit Metallpanzerwelsen vergesellschaften. Da die Tiere ein eigenes Sprachsystem haben, können unterschiedliche Arten nicht korrekt miteinander kommunizieren. Dies führt zu Stresssituationen im eigentlich sicheren Aquarium und erfahrene Aquarianer wissen, dass Stress sehr schnell zu Krankheiten und Zierfischausfällen führen kann.
Im Jahr 2009 hatten wir an dieser Stelle einen Sachbericht mit dem Titel „Stumm wie der Fisch im Wasser…“. Beschrieben wurde das damals entdeckte Sprachsystem unserer Zierfische.
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