Panzerwelse (Callichthyidae), 2.Teil

Panzerwelse (Callichthyidae), 2.Teil

Copyright © 2017 Frank Apfel

Dieser Bericht wurde von mir im November 2017 erstellt und in der Ausgabe 01/17 “Newsletter” veröffentlicht.

 

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Beschreibung

Panzerwelse (Callichthyidae), 2.Teil

Allgemeines:

 Eine Möglichkeit Panzerwelse grundsätzlich im Aquarium zu vermehren war in der Geschichte der Aquaristik eine der ersten großen Erfolgserlebnisse bei der Nachzucht von Zierfischen. Der Zufall nahm seinen Lauf und beglückte den ersten Panzerwelszüchter nach einem kräftig durchgeführten Wasserwechsel am nachfolgenden Tag mit wahllos im Aquarium verteilten kleinen, fast transparenten Eiern. Ein Ablegeschema war nicht zu erkennen, auch konnte der erste Befruchtungsakt noch nicht beobachtet werden, doch bald stellten sich weitere Erfolge in der Nachzucht unserer Panzerwelse im Aquarium ein. Diese hat man bis heute genauestens erforscht und in vielen Niederschriften festgehalten.

Grundsätzlich führt eine gute Wasserpflege in den meisten Fällen zu den ersten Zuchterfolgen. Doch bei ebenso vielen Zierfischen ist eine vorhergehende genaue Beobachtung, optimale hygienische Bedingungen als Grundvoraussetzung für den nachfolgenden Erfolg erforderlich. Unsere Zierfische leben in unseren Aquarien grundsätzlich in „Gefangenschaft“. Dies bedeutet, dass die gewohnten natürlichen Umwelteinflüsse fehlen. Inhaltsstoffe des Wassers werden zum Teil in veränderter Form unsererseits angeboten. Andere Wechselwirkungen als in den ursprünglichen Habitaten verhindern dadurch oft die Vermehrungsmöglichkeit.

In einschlägigen Fachbüchern kann man sehr gut die Voraussetzungen des ursprünglichen Gewässers wie Wassertemperatur, Tageslichtstärke und Dauer, sowie Beschattungen, Wasserparameter in der Gesamt- und Karbonathärte, den Leitwert, pH-Wert, welche Pflanzen befinden sich im Wasser aber auch außerhalb des Wassers erlesen und als gewonnenes Fachwissen in die Vorbereitung eines Zuchtansatzes einbringen.

Der Zuchtansatz:

 Die Auswahl der Tiere sollte mit der Stellung eines geeigneten Aquariums zeitnah erfolgen. Bevorzugt habe ich immer relativ hohe Aquarien im quadratischen Charakter, keine Sand- oder Kieseinlage, einige wenige Dekogegenstände und breitflächige, hohe Pflanzen. Corydorasarten sind zum Teil in größeren Verbänden unterwegs (man hat sie mit bis zu 1000 Tieren beobachtet), so sollten Zuchtansätze mit wenigstens 10-15 Tieren zum ersten Erfolg führen. Die Tiere mit 4-6 Jahren Lebensalter eignen sich im Durchschnitt besser als jüngere Welse. Gerade bei verschiedenen speziellen Arten wie den Brochis sollte man mindestens bis zum 8. Lebensjahr warten bevor man einen ersten Zuchtansatz versucht.

Die Auswahl des Futters erfüllt eine Schlüsselposition des erfolgreichen Auslösens der  bevorstehenden Paarung. Panzerwelse im Allgemeinen benötigen hierfür proteinhaltige Nahrung die über einen Tag verteilt soviel mengenmäßig sein sollte, dass keinerlei Hungerperioden mehr entstehen. Damit erreicht man ein sogenanntes „Anfüttern“ mit dem die Tiere über ein Balzritual in die Paarungszeit gelangen. In der Natur ist dies die Zeit in der nach den Sommermonaten die Regenzeit einsetzt. Überschwemmte Landflächen bieten einen größeren Lebensraum, der massenhaft Futter bietet (Insekten, Würmer usw.).

Eiablage und Aufzucht:

Kommt es bereits nach einigen Tagen zur Eiablage sollte man mittels genauester Beobachtung das Ende des Paarungsrituales erkennen. Die an unterschiedlichen Stellen angehefteten Eier entfernt man aus dem Zuchtansatzaquarium (darauf achten, dass die Eier immer unter Wasser bleiben) und siedelt sie in einem parallel laufenden, flachen Aquarium durch Anheften an die Scheiben um. Belässt man die Eier im Ansatzbecken, werden diese in kürzester Zeit gefressen. Bei den Panzerwelsen gibt es keine Brutpflege und die Eier sind eine willkommene, proteinhaltige Mahlzeit.

Die Aufzucht der frisch geschlüpften Jungtiere ist relativ einfach. In den ersten 10 Tagen werden diese mit Flüssigfutter, Infusorien und anschließend mit Staubfutter, Sandgarnelen, Rädertierchen bis hin zu Futter für adulte Panzerwelse ernährt. Nach 3-4 Monaten sind die Jungtiere ca 1,5 bis 2 cm groß und werden erst nach ca. einem Jahr mit einem weiteren großen Wachstumsschub in Richtung Endgröße wachsen.

Bisher konnten wir folgende Panzerwelsarten erfolgreich nachziehen:

Corydoras aeneus, arcuatus, julii/leopard, paleatus normal und als albino, davidsansi, melini und sterbai.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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